Das große Fotoalbum Dauertest

 

MZ TS 250, 15.12.2007 bis 29.03.2018

 

 Teil 3

 

 

 

Inhalt Teil 3

 

 

 

* Die Wintertour mit der MZ TS 250 nach Brüssel mit viel Schnee und Eis! (30. Dezember 2014 bis 4. Januar 2015)

 

* Ach Du dickes B! Die Fahrt nach Berlin mit der MZ TS 250 bei eisiger Kälte, reichlich Schnee und Schneefall. Im Winter tut es eher weh, das B... (Seeed) (15. bis 19. März 2013)

 

 

 

 

 

 

Die Wintertour mit der MZ TS 250 nach Brüssel

 

mit viel Schnee und Eis

 

( 30. Dezember 2014 – 4. Januar 2015 )

 

 

Di. 30. Dezember 2014:

 

Der erste Anreisetag komplett über Landstraßen. Begleitet von Schneefall, Sturm und einer geschlossenen aber meist dünnen Schneedecke. Glücklicherweise waren nur die ersten 150 Kilometer etwas mühevoll zu hinterlegen. In der Eifel wurde es dann wieder heftiger, wir hatten mit viel Schnee und Eis zu kämpfen, weshalb wir dort (in Prüm) eine Übernachtung einlegten.

 

Die Strecke:

 

 

Via Strohgäu, Pfälzerwald, Pfälzer Bergland, Hunsrück, Moseltal, Südeifel, Eifel, Schneifel. bzw. über Vaihingen / Enz, Bruchsal, Speyer, Kaiserslautern, Sien, Kirn, Kirchberg, Zell an der Mosel, Wittlich, Bitburg, Waxweiler, Prüm und viele andere nette Dörfer, die in einen weißen Wintermantel gehüllt waren.

 

Tage zuvor wurde ich gewarnt und angehalten, meine Wintersilvesterreise nach Brüssel ob der

 

Wetterverhältnisse doch zu verschieben. Aber ich hatte es mir eben einmal in den Kopf gesetzt,

 

zumal meine letzte umfangreichere Tour knapp zwei Jahre zurück lag. Diese täglich unter die Räder

 

genommenen Strecken zur beruflichen Arbeit, Schule, Uni, Einkauf et cetera  werden eben doch auf

 

Dauer öde. Gleich morgens bei Abreise in Stuttgart herrschte Schneefall, ein kalter Wind pfiff und oft

 

fanden wir eine geschlossene, dünne Schneedecke vor. Die zwei Tage zuvor hatten die MZ TS und

 

ich bereits im Stuttgarter Umland etwas zu kämpfen. Diese Schneepracht hatten wir ein 1 ¾ Jahr

 

nicht mehr zu Gesicht bekommen, da hieß es, sich eine Eingewöhnungszeit zu genehmigen und es

 

nicht allzu hastig anzugehen. Ich bepackte die TS um sieben am Morgen. Die Reisetasche in einen

 

grauen Müllbeutel gehüllt und den Hein Gericke-Packsack obenauf. In der linken Alubox alle

 

Landkarten und einen Kompass. Und natürlich das reichhaltig vorhandene Werkzeug. In der rechten

 

Box das Bio-Zweitaktöl sowie Kleinverschleißteile wie alle Bowdenzüge, zwei Speichen plus Nippel,

 

Sicherungen, Unterbrecherkontakt und Kondensator, Kerzen und Kerzenstecker, Zündkabel,

 

Benzinschlauch, Glühbirnen, Vergaserkleinteile, Kopfdichtungen und so weiter. Alles das, was ich

 

auch während des täglichen Alltagseinsatzes mit der TS mit mir führe, wenn es auch selten benötigt

 

wird. Zusätzlich packte ich einen Limaregler, einen Schlauch, Felgenband und eine Zündspule ein.

 

Viertel vor acht ging es im Dunkel los. Kurzer Abstecher beim Bäcker in Echterdingen und in

 

Weilimdorf.

 

 

 

Schnee bei Abreise und Schnee am berühmten Herzl in Bretten an der B35:


150 km weit hatten es die MZ TS 250 und ich sehr winterlich erwischt, waren doch die

 

Bundesstraßen 10, 35 und 36 meist zugeschneit. Mühsam ging es voran. Um 9.00 Uhr hatten wir

 

erst 45 Km hinterlegt und die ersten 100 waren es um 10.10 Uhr. Es schneite kräftig und es stürmte,

 

Schneeverwehungen ließen die Schneepracht waagrecht daher tanzen. Zwischen Vaihingen an der

 

Enz und Illingen stieß ich mir den linken Fuß an einem großen und harten Eisbollen, der der

 

Kotflügelunterseite eines LKW entwichen sein muss und der auf der Mittelllinie lag, an. Ich ließ

 

gerade beide Beine hinabbaumeln und dachte, dass dieser Bollen eher weicher Schneematsch sein

 

würde…Autsch! Das tat weh… Ab Speyer wurde es angenehmer, denn die Straßen waren fortan frei

 

aber immerzu nass und gut gesalzen.

 

 

 

 

 

 

Der Dom zu Speyer


Hinter Neustadt an der Weinstraße konnte ich bereits die Berge des Pfälzer Waldes erblicken. Hier

 

mussten wir nun hindurch, mir schwante Böses. Dies sollte sich aber nicht bewahrheiten, die

 

Straßen sollten frei bleiben aber es wurde kälter und die Schneedecke ringsum dicker. War das

 

schön anzuschauen! Wir fuhren via Hochspeyer und Kaiserslautern und durch andere Dörfer mit

 

ihren charakteristischen roten Sandsteingebäuden. Dann ging es auf die B270. Hinter Katzweiler

 

und Wolfstein mussten wir tanken. Eine willkommene klimatische Abwechslung für meine Füße: Sie

 

litten wieder einmal am meisten, trotz dicker, langer Kniestrümpfe über den Normalsocken plus den

 

Alpaca-Socken. So machten wir Halt an einer kleinen Tankstelle in 67757 Kreimbach-Kaulbach. 202

 

Kilometer waren wir gefahren. Ein Seitenständer fehlt an meiner TS – definitiv! Das Ab – und

 

Aufsteigen ist mit all dem Gepäck etwas mühsam. Werde ich nachrüsten. Bei unserer letzten Reise

 

fiel mir das schon auf. Ich verbrachte an der Tankstelle eine Stunde, bei Latte Macchiato und

 

Cappuccino. Von der Tankstellenmitarbeiterin bekam ich einen Lotto-Kugelschreiber geschenkt, mit

 

dem ich den Kilometerstand auf dem Bon notierte. Kein 6er im Lotto– einfach nur gut ankommen

 

und die Winterreise genießen können – das genügt uns vollauf. Ich plauderte nett mit

 

Einheimischen. Sie waren entsetzt, dass ich bei solch Witterung aus Stuttgart käme und auch noch

 

nach Brüssel wolle. Bezüglich des Schnees auf dem Hunsrück da oben machten sie mir etwas

 

Angst. Die Füße freuten sich, nicht mehr von kalter Luft umströmt zu sein. Auf´s WC konnte ich

 

auch, was natürlich gar nicht so einfach war mit all den Zwiebelschalenschichten und den sperrigen

 

Protektoren in der Motorradhose. Um eins rollten wir weiter. Wir verließen den Pfälzerwald via

 

Lauterecken und Sien und näherten uns dem Hunsrück. Vor Simmertal im Landkreis Bad Kreuznach

 

machten wir nochmals eine Pause inmitten der Winterlandschaft. 

 

 

 

Bald wird es auf den Hunsrück hinaufgehen. Nochmals Pause mit Tee aus der Thermoskanne.

 


Ich vesperte einen Käsewecken, der nun gut gekühlt war während der Kräutertee aus der

 

Thermoskanne beim Einschenken immer noch eine schöne Dampfschwade von sich gab. Das tat

 

gut! Ihn über die eisigen Füße zu kippen war mir dann aber doch zu schade. 250 Kilometer hatten

 

wir hinterlegt. Weiter ging es, auf den Hunsrück hinauf! Auf die B41 bei Kirn, Simmertal, Königsau,

 

Gehlweiler (Edgar Reitz und Nikos Mamangakis lassen grüßen!), Gemünden, Kirchberg. Da oben

 

war es ganz schön kalt, ungemütlich und teilweise neblig. Die Spitzen der Windradpropeller

 

verschwanden und tauchten wieder aus diesem grauen Tröpfchensuppenteppich hervor. Leider

 

pusteten sie diesen dichten Nebel nicht hinfort. Da half nur eins: Weiterfahren! 

 

Dann folgte etwas, was mir hier in dieser Region immerzu so gefällt: Das Verlassen der

 

Hunsrückebene in das Moseltal hinab um auf der anderen Seite wieder auf die Eifelebene

 

hinaufzufahren. Oder umgekehrt natürlich. Kurvenreich durch den Wald ging es hinab und bald

 

folgten die Weinhänge rechter Hand. Wir waren bei Zell an der Mosel angelangt. 

 

 

 

 

 

Weiß-Vino in Zell an der Mosel


Wir kamen auf die Eifel hinauf. Auf der B49. Bengel, Bausendorf und Wittlich. Dort ging es auf die

 

B50 via Landscheid und Binsfeld nach Bitburg. Bei „Bitte ein Bit“ kamen wir auch vorbei. Dem werde

 

ich heute Abend noch nachkommen. Es folgte die B51. Oberweiler, Lamberts, Waxweiler. Langsam

 

dunkelte es und ich hatte den Eindruck, dass es anzog. Besonders im Wald, wo sich nebenan ein

 

Bach durch´s Land schlängelte, wurde es doch immer mal wieder glatt. Wir kamen durch

 

Schönecken und dann endlich kamen wir in Prüm an! 

 

 

 

 

 

Die St. Salvator-Basilika in Prüm


Nach Passieren des Ortseingangs musste ich jemanden nach dem Weg zu unserem Gasthaus

 

fragen, wo ich ein Zimmer für die Nacht hatte. Der nette Herr war lustig: Er zeichnete mir eine

 

Landkarte von außen auf meine mittlerweile sehr verschmutzte Windschutzscheibe. Na das nenne

 

ich einmal eine astreine Navigationshilfe, vielen Dank! Wir fanden es auch bald und mussten nur

 

noch die vereiste Einfahrt bergab zum Hotel-Gasthof überwinden. Um 16.55 Uhr kamen wir nach

 

412 Kilometern dort an. Ich meldete mich an und packte das Gepäck, das in einen grau-weißen

 

Schleier des Streusalzes und des Straßendrecks gehüllt war, ab. Die treue TS durfte ich in eine

 

kleine Garage stellen. Auf dem Zimmer hängte ich all meine feuchten Sachen über die Heizungen

 

und ging anschließend zum Abendessen hinunter. Zwei Mal bat ich die Wirtin darum, mir „Bitte ein

 

Bit!“ zu bringen. Sehr müde ging ich bald wieder hinauf. Die Fahrt in der Kälte macht müde und es

 

kam hinzu, dass mich am heutigen Morgen daheim Katze Feli bereits um 4.50 Uhr weckte.

 

 

 

Das Trockenlegen von Feuchtbiotopen am Abend


 

 

 

Mi. 31. Dezember 2014

 

Der 2. Anreisetag nach Brüssel, weiterhin komplett über Landstraßen.

 

 

Strecke: Via Schneifel / Eifel und Hohes Venn bzw. über Prüm, Losheim, Malmedy, Bütgenbach, Stavelot, Tinlot, Huy, Tienen, Koorbeek-Lo, Leuven, Nossegem, Zaventem, Brüssel-Diegem.

 

 

Prüm in der Eifel. Sieben Uhr. Katzenwäsche. Ich ging zur TS hinunter und stellte sie aus der

 

Garage. Auf dem Weg dorthin lief ein Fuchs durch den Schnee. Er hat gewiss vier kalte Pfoten, ich

 

werde später wieder zwei kalte Füße haben. Leidensgenosse. Ich bepackte die TS und ging danach

 

zum Frühstück. Den Rest der sieben Sachen gepackt und mich bei der netten Chefin des Hotels

 

 

Tannenhof verabschiedet. Sie wünschte mir einen guten Rutsch ins Neue aber eine rutschfreie

 

 

Fahrt! Um neun Uhr fuhren wir los. Durch Prüm hindurch und nochmals Fotos geschossen:

                                               


 

Kalt und schneereich war es wieder aber weiterhin waren alle Straßen frei. Wir genossen das Bild

der weichen Winterlandschaft. An der Grenze zu Belgien und im Hohen Venn machten wir nochmals Halt:


 

Aber bald sollte es doch wieder ungemütlich werden: Schneefall und Nebel hielten Einzug. Kurz vor

 

Malmedy wurde es wieder angenehmer. Und nach Verlassen des Hohen Venn wurde es gar bald

 

wieder grün. Der Schnee war fortan gänzlich verschwunden. So sollte es auch bleiben, bis zur

 

Rückreise am 4. Januar 2015.

 

 

 

 

Es grünt so grün…aber die Bäume waren kahl. Zirka 30 Kilometer vor Huy verschwand der Schnee vollkommen.


 

 

 

 

 

Am Ortseingang von Huy


 

 

Weiter ging es: Huy, Hannuit, Tienen, Roosbeek, Koorbek-Lo, Leuven, Nossegem. 

 

 

 

 

 

 

 

Das Ziel ist nicht mehr fern 


 

Und dann trat wieder das Problem der Naviverweigerer ein: Im Umkreis von zwei bis drei Kilometern

 

des Zieles benötigte ich eine ¾ Stunde, um dieses zu finden. Ich fragte mich durch, an Tankstellen

 

und einer Patisserie. Einfach mit den Menschen reden und es passt. Und so kamen wir um halb vier

 

am Holiday Inn in Brüssel-Diegem an. 223 Kilometer waren es von Prüm bis hierher, in der Summe

 

waren es 635 Kilometer. Ich packte alle meine Sachen ab,  die vom Streusalz und Straßendreck

 

stark gezeichnet waren. Ebenso waren es Reiter und Ross. Ich traute mich beinahe nicht, mich in

 

diesem Aufzug an der Rezeption anzumelden. Aber was soll´s: Meine  Verwandlungskünste

 

zauberten mir später ein neues Gewand herbei. Ich bezog das Zimmer im fünften Stock und räumte

 

erst einmal alles auf. Um fünf schob ich die gute MZ TS noch auf das Hotelparkplatzgelände, unweit

 

des Eingangsrondells, das mit Plüsch-Eisbären und einer Winterlandschaft geschmückt war. Davon

 

hatte ich erst einmal genug.

 

Am Abend ging es mit dem Zug und der Metro nach Brüssel hinein. Silvester. Einen guten Rutsch

 

ins Neue Jahr! 

 

 

 

Do. 1. Januar 2015

 

 

Ein gutes Neues! Mit der MZ am Nachmittag kreuz und quer durch Brüssel gefahren. 

 

 

Die MZ vor der Cathédrale St. Michel et Gudule und am Atomium:


 

 

Fr. 2. und Sa. 3. Januar 2015

Mit dem Zug, der Metro und der Tram in Brüssel unterwegs. 

 

 

 

Sonntag, 4. Januar 2015

 

 

Heimreise Brüssel – Stuttgart. Diesmal zu 80% auf der Autobahn. 

 

 

 

 

 

Unmittelbar vor der Abfahrt zur Heimreise am Holiday Inn in Brüssel-Diegem


Die Strecke:

 

Autobahnen A3 und A27, A60, A1, A62. Ab Pirmasens die Bundesstraßen B10, B35, B27. Via

 

Liege, Verviers, Malmedy, St.Vith, Prüm, Wittlich. Ab Pirmasens via B10 über Landau / Pfalz,

 

Speyer B9, auf die B35 durch Bruchsal und Bretten. B10 Vaihingen/ Enz und quer durch

 

Stuttgart über den Pragsattel und die Weinsteige hinauf auf die Filder-Ebene. 573 Kilometer.

 

 

Aber mit einem Technik-Problemchen ging es los:

 

Nach dem Frühstück im Hotel und bevor ich die TS bepackte, wollte ich sie testen, aber die Batterie

 

war leer!! Der Funke war mickrig und die Kotrollleuchten leuchteten schwach. Unerklärlich. Keinen

 

Muckser machte sie. Noch ein Problem war, dass es Glatteis auf dem gesamten Parkplatz hatte und

 

mir ein Anschieben daher nicht gelang! Auch später, als der Hausmeister des Holiday Inn-Hotels mir

 

beim Anschieben half, gab sie keinen Ton von sich. Nun habe ich immerzu auf Reisen so viele

 

sinnvolle Ersatzteile anbei und nun diese Kleinigkeit. Vor Abreise hätte ich beinahe das Ladegerät

 

auf die Reiseliste geschrieben und auch eingepackt. Hätte ich doch nur… Den ADAC rufen? Nein,

 

denn der nette Hausmeister holte den Fahrer des Shuttlebusses herbei, der bereits die

 

Überbrückungskabel in der Hand hielt! Zwar war es etwas schwierig, diese großen Zangen-Pranken

 

im LKW-Format mit dem Sicherungskasten der MZ TS in Connection zu bringen – aber es

 

funktionierte dann doch. Und nach einem Tritt lief sie, als ob nichts gewesen wäre. Der Hausmeister

 

und der Shuttlebusfahrer lachten. Etwas ungläubig hatten sie vernommen, dass ich mit der ollen MZ

 

hier nach Stuttgart zurück wollte. Merci beaucoup, euch beiden! Vorsichtshalber fuhr ich immerzu mit

 

Standlicht, ist ja auf der Autobahn kein Problem. Erst nach 501 Kilometern um 17.32 Uhr schaltete

 

ich das Volllicht an. Das war bei Bretten auf der B35, obwohl es bereits seit einer halben Stunde

 

dunkel war. Aber es lief alles zur vollen Zufriedenheit, wir kamen daheim an.

 

Um ¾ elf ging es los, um ¾ sieben am Abend waren wir nach 573 km daheim angekommen.

 

 

130 Kilometer weit war es frostig aber leicht sonnig. Noch vor der Belgisch-Deutschen Grenze wurde

 

es kälter, schneereich und neblig (Hohes Venn).

 

 

 

 

Adieu Belgique!

 

An der A27 / A60 zwischen Sankt Vith und Prüm


 

 

Etwas weiter. Schnee + Eifel = „Schneifel“? 

 

Es lag viel Schnee in Eifel, Moseltal und Hunsrück aber wieder waren die Bahnen frei wenn auch

 

salzig-nass. In der Eifel fuhren wir vor Wittlich von der Autobahn A1 runter, da wir das erste Mal

 

tanken mussten und sich weit und breit keine Raststätte ankündigte. So konnten wir die flauschig-

 

schöne Winterlandschaft doch nochmals über Landsträßchen befahren. Im beschaulichen 54534

 

Großlittgen fanden wir auch eine kleine Tankstelle und fuhren auf direktem Wege zurück auf die A1,

 

der die A62 folgte. Erst nach Pirmasens und dem Pfälzerwald, ab Landau/Pfalz, war kein Schnee

 

mehr zu sehen. Und es wurde etwas wärmer. Die erste echte Pause machte ich um viertel fünf nach

 

450 Kilometern, 22 km vor Speyer am Straßenrand. Der Tee, am Morgen eingefüllt, war noch warm. 

 

 

Viertel fünf am frühen Abend nach 450 Kilometern zwischen Landau/Pfalz und Speyer an der B10 / B272. Die Pfälzer Berge liegen hinter uns:


 

 

Um halb fünf wurde es langsam dunkel. Nur fix weiter, wegen der maladen Batterie.

 

Auf der B 35 vor Bretten ging linker Hand der Vollmond auf. Am berühmten Herzl, wo vor fünf Tagen

 

noch ein Schneesturm tobte, leuchteten die Fenster, hinter einem saß ein Trucker vor seinem

 

Feierabendbier. Auf der Heilbronner Straße in Stuttgart, nahe des  Hauptbahnhofs, reckte der

 

Beifahrer eines Autos den Kopf weit aus dem Fenster und rief: „Ihr Nummernschild!“. Ich sagte ihm,

 

dass ich es wisse und bedankte mich.

 

Es war wieder daran, auseinander zu brechen, die linke Hälfte klappte munter im Strom des

 

Fahrtwindes umher. Ich flickte es bereits vor zwei Jahren mittels Alublechstreifen und Nieten. Es hat

 

über 149.600 Kilometer innerhalb sieben Jahren an dieser MZ verbracht, es darf gezeichnet sein.

 

Good vibrations. Ich werde nächste Woche doch ein neues montieren.

 

 

Daheim angekommen räumte ich bald einen Teil des Gepäcks auf und nahm den Rest des

 

Thermoskannen-Kräutertees zu mir. Er war noch leicht warm, während das Shampoo und das

 

Duschgel im Kulturbeutel eiskalt waren, als ich sie neben die Badewanne stellte und das warme

 

Wasser einlaufen ließ. Und morgen erst einmal los, eine neue Batterie für Madame MZ besorgen…

 

 

 

 

Ach Du dickes B!

 

Die krasse Fahrt nach Berlin mit der MZ TS 250 bei eisiger Kälte und viel Schneefall!      

 

Im Winter tut es eher weh, das B… (Seeed)

 

(15. bis 19. März 2013)

 

15. März 2013

 

 

Schockschwerenot! Aber das war zu erwarten, zeigte sich der Winter 2012 / 2013 schon seit

 

längerem Zeitraum von seiner harten Seite: Bereits bei Abfahrt in Stuttgart lagen 7 cm

 

Neuschnee und der Schneefall ließ nicht nach, auch während der gesamten Anreise

 

schneite es meist. Es herrschten Temperaturen von -8 bis -5°C. Es war eine reine

 

Torturtour. Und auf den Autobahnen hatte es Streusalz ohne Ende! Bei jeder Tank- oder

 

Kaffeepause an einer Raststätte musste ich mir jedes Mal eine dicke und staubige

 

Salzschicht von der Motorradjacke klopfen. Aber ohne Salz auf den Straßen wären wir wohl

 

nie angekommen…

 

 

Eingeschneit bei Abreise am Morgen auf den Fildern


 

 

Nach 503 Kilometern überquerten wir am

 

Nachmittag die Mulde, es ging etwas an der

 

Elbe entlang und dann kamen wir in Dessau an,

 

wo wir einen Abstecher ins BAUHAUS in der

 

Gropiusallee tätigten. In der BAUHAUS-Kantine

 

wärmte ich mich etwas auf und nahm eine

 

Stärkung zu mir. Danach rängdängelten wir noch

 

fix an den Meisterhäusern in der Ebertallee

 

vorbei.

 

 


 

 

Die MZ war von oben bis unten eingesalzen.

 

Von den Klamotten des Fahrers ganz zu

 

schweigen. Hier lag kein Schnee mehr aber es

 

wehte ein eiskalter Wind. 


 

 

 

 

Vor Weiterfahrt beäugte die MZ die Kollegin

 

Wellblech-Junkers. Bauten übrigens auch tolle

 

Zweitaktdiesel-Gegenkolbenmotoren.


 

 

Abends um sieben sind wir nach 680 Kilometern in Berlin-Wilmersdorf angekommen. Nach einem

 

Abendessen gab es bald eine Mütze voll Schlaf. 

 

 

 

 

16. März 2013

 

 

 

 

 

 

 

 

Die MZ genehmigte sich auch eine Mütze…


 

 

 

 

 

 

Mit Mühsal zu den Sternen


 

 

 

 

Womacka am Alex


 

 

 

 

Auf der Oberbaumbrücke


 

 

 

 

 

 East Side Gallery und Berliner Fernsehkugel


 

 

 

17. März 2013

 

 

Bedrohte Kleingartenanlage in Pankow


 

 

 

18. März 2013

 

 

Lasst euch keinen Riegel vorschieben: Der Knast in Berlin-Hohenschönhausen


                                     

 

 

 

 

Alex + A am Abend

 

 



 

 

19. März 2013

 

Heimreise nach Stuttgart.

 

Es sollte noch schlimmer kommen. Es war nicht der Briggs & Stratton-Motor des

 

Rasenmähers, sondern jener der Schneefräse, deren Geknatter ich früh am Morgen

 

vernahm… Es schneite wieder und es wehte ein bitterkalter Wind.

 

 

Kurz vor Abfahrt am Morgen um sieben in Berlin-Wilmersdorf

 

 

 

 

Über die B1 und die B2 fuhr ich aus Berlin heraus. Ich hatte es mir vorgenommen, die

 

Rückreise nach Stuttgart komplett über Landstraßen zu hinterlegen. Es ging am Wannsee

 

vorbei, über die Glienicker Brücke sowie nach Potsdam hinein und am Templiner See vorbei.

 

 

 

 

 

 

Die Glienicker Brücke. Agentin MZ steht bereit


 

 

 

 

 

Mission impossible ist nicht


 

 

 

 

Schloss Sanssouci

 

(wo mir ein Linienbusfahrer den Vogel zeigte)


 

 

 

 

Pause bei Treuenbrietzen an der B2 mit der

 

herrlichen Allee


 

 

 

 

 

 

Freund und Helfer: Thermoskanne. Immer nach oben blicken. Und nach vorne.


Da aber die Landstraßen von Schneematsch und Schnee bedeckt waren entschied ich mich nach

 

100 Kilometern, den Rest von zirka 550 Kilometern nach Stuttgart doch wieder komplett über die

 

Autobahn zu hinterlegen. So suchte ich diese nördlich der Lutherstadt Wittenberg auf.

 

Es schneite wie verrückt und es war sehr kalt. Die Autobahn war nass, da sie natürlich stark

 

gesalzen war. Wir beide sahen später wieder dementsprechend aus. Via A9 fuhren wir an Leipzig

 

und Hof vorbei und bei Nürnberg ging es auf die A6. Nur noch 200 Kilometer.

 

Dann passierte es: Die Lichtmaschine fiel aus!!! Die Dunkelheit brach herein und auch im

 

Scheinwerfer der TS wurde es zunehmend dunkler.

 

Also steuerten wir eine Raststätte an.

 

 

Leider konnte ich den Fehler nicht beheben, da ich steif vor Kälte war! Die Finger waren klamm!

 

Überdies war es mittlerweile dunkel geworden. Alleine bis es mir gelang, die Sicherungen wieder in

 

den Sicherungskasten einzusetzen – ein Unding! Also musste ich den ADAC anrufen. Das war das

 

allererste und einzige Mal, dass wir es nicht auf eigenen Rädern nach Hause schafften. Es kam ein

 

netter Pannenfahrer, der mir die Gute in einen Transporter stellte und verzurrte. Vielen Dank für eure

 

Hilfe, ihr Gelben Engel!

Im Transporter war es angenehm warm. Aber nichtsdestotrotz: Ein Königreich für ein Motorrad!

 

Denn wir drei standen bald auf der A6 für über eine Stunde im Stau. Nachts um elf kamen wir

 

daheim an und luden die TS ab.

 

Am nächsten Morgen nahm ich mich ihr an.

 

Was war der Fehler? Eine Kleinigkeit: Das Kabel „DF“ zwischen der Lichtmaschine am Motor und

 

dem Sicherungskasten war gebrochen!

 

Es rächte sich, dass dieses eines der wenigen Kabel rings um die Lichtmaschine und den

 

Lichtmaschinenregler war, das ich nicht erneuerte. Das holte ich natürlich nach und flugs war sie

 

wieder einsatzbereit.

 

 

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