Das Ruhestands-Tagebuch der

 

von 15. 12. 2007 bis 31. 03. 2018

 

und mit 207.282 Kilometern

 

dauergetesteten DDR-

 

Hinterhofkohlenkellermieze MZ TS 250

 

(ab 2019)

 

 

 

 

Tagebucheintrag, 11. Juni 2019:

 

Mit Beendigung des 10 ¼ Jahre dauernden Dauereinsatzes von 207.282 Kilometern Ende

 

März 2018 trat ein etwas moderneres Motorrad die Nachfolge der MZ TS 250 an. Die gute

 

MZ stand für 13 Monate still. Im Mai 2018 demontierte ich das Windschild und die

 

Handprotektoren und im Juli ging es zum Dampfstrahlen. Etwas spät – denn das Streusalz

 

des 11. Winters 2017/18 hockte noch überall drauf! Mitte März 2019 zog ich den

 

Schwingenbolzen und fettete diesen kräftig. Denn dieser kann getrost als „Achillessehne

 

eines MZ-Rahmens“ angesehen werden, sollte man ihn vernachlässigen!

 

 

Mai 2019: On the road again!

 

Als ich Anfang Mai 2019 am Nachfolgemotorrad umfangreiche Wartungs- und

 

Optimierungsarbeiten zu verrichten hatte, musste die TS 250 für den Zeitraum einer Woche

 

eingesetzt werden! Und das, obwohl zu diesem Zeitpunkt die HU sieben Monate abgelaufen

 

war… Sie packte auch das zuverlässig, war doch der vierte Motor, der seit Einbau Mitte April

 

2014 knapp 70.000 Km runter hatte, immer noch ziemlich malade.

 

 

Anfang Juni vereinbarte ich einen Termin

 

beim TÜV für den 6. Juli 2019.

 

Bis dahin sollte ich doch wieder den

 

originalen Bremslichtschalter in der

 

Hinterradnabe aktiviert haben (Neuteil-

 

Einbau), den Scheinwerfereinsatz ersetzen

 

(blind) und den Blinkerschalter reparieren.

 

Der stark rostige und zum Teil

 

durchgerostete hintere Kotflügel dürfte

 

(noch) nicht TÜV-relevant sein, ebenso der

 

malade vierte Motor.

 

Foto: 5. Mai 2019. Hochlandrinder auf der hohen Filderebene. Kleine Probefahrt, bevor die TS 250 mich für eine Woche zur beruflichen Arbeit befördern sollte.


 

 

 

 

 

6. Juli 2019

 

Auf zu unserer 6. Hauptuntersuchung beim TÜV!

 

Das hätten wir eigentlich bereits Oktober 2018 bewerkstelligen sollen aber im Ruhestand

 

sieht man das alles nicht so verbissen. Zumal sie die letzten 15 Monate nur herumstand und

 

sehr selten Asphalt unter die Räder genommen hatte.

 

Hier steht sie parat und harrt der Prüfung, die da kommen sollte:


 

Und hier noch ein paar Detailaufnahmen. Die rostrotfarbenen Hinterlassenschaften unseres

 

10 1/4 Jahre dauernden Dauertests:

 

 

Der hintere Kotflügel mit Durchrostungen, die stark angerosteten Seitengepäckträger, die

 

gammelige Sitzbank (eine generalüberholte liegt seit ein paar Jahren im Keller bereit), die

 

rostigen Gabeltauchrohre und der vordere Kotflügel… Glücklicherweise alles nicht relevant

 

für die Hauptuntersuchung. Aber ich bin der Meinung, dass die gute MZ getrost gezeichnet

 

sein darf.


 

Wegen zweier kleiner Mängel fielen wir durch aber das war mir im Vorfeld bewusst. Vier

 

Wochen haben wir nun Zeit, um es zu richten. 

 

 

 

3. August 2019

 

 Die Nachuntersuchung beim TÜV bestanden!

 

Zuvor baute ich ihr eine neue Batterie und

 

einen neuen Blinkerschalter ein.

 

Ein Massekabel für die Blinkeranlage war im

 

Scheinwerfertopf abgebrochen und die

 

Vorderradbremse zerlegte ich. Nun wird sie

 

sich wohl wieder eine ganze Weile die

 

Räder platt stehen. Für 2020 ist

 

eine Fernreise vorgesehen.

 

Eventuell Prag, Warschau, Danzig,

 

Rostock… Und wer weiß? Vielleicht werde

 

ich sie doch wieder für den Winter 2019/20

 

einsetzen obwohl sich ihr

 

Nachfolgemotorrad während des Winters 2018/19 gar nicht so schlecht geschlagen

 

hatte. Aber eben nicht optimal.

 

 

 

 

3. Oktober 2019

 

 

Am Tag der Deutschen Einheit stets MZ! An diesem Tag bewegte ich

 

ausschließlich sie.

 

Nicht nur in Berlin hat es (bunte) Mauern. Glücklicherweise kann man bei dieser hier

 

unversehrt und sicher hindurch- und vorbeischlüpfen...

 

 

Unter der B27 bei Stuttgart-Fasanenhof:

 

 

Anfang Juli 2020

 

Sondereinsatz für die MZ!

 

Da das Nachfolgealltagsmotorrad einen neuen Hinterradreifen benötigte und die Nockenwellen ausgebaut werden mussten um das Ventilspiel einstellen zu können, durfte die gute Emmi für ein paar Tage wieder den Alltag meistern und Straße unter die Räder nehmen.

 

Aufgrund der Coronalage wird es mit ihr in 2020 wohl keine Fernreisen geben…

 

Großes Rad auf kleinem Krad. Die TS 250 vom Reifenhändler kommend: 

 

 

 

 

3. Oktober 2020

 

30. Jahrestag der Deutschen Wiedervereinigung

 

 

Und wieder holte ich an diesem Tag die gute MZ TS 250 hervor, um mit ihr Asphalt unter die Räder zu nehmen. Am Stuttgarter Landtag fanden wir dann doch tatsächlich einen Berliner Mauerrest vor!

 

 

Fotosession.

 

 

 

 

Mit etwas Anlauf müsste(n) sie doch zum Einsturz zu bewegen sein, die Mauer(n) in unseren Köpfen. Es scheint, dass Holz und Beton nicht nur im Bauwesen nahe beieinander liegen können…

 

15. Januar 2021

 

Winter-Sondereinsatztag für die

 

MZ TS 250!

 

Da es an ihrer moderneren Nachfolgerin

 

kurz nach Abfahrt am frühen und frostigen

 

Morgen einen kleinen Defekt zu beklagen

 

gab, den ich aber im Dunkel nicht reparieren

 

wollte, stapfte ich zurück durch den Schnee

 

und sattelte die olle MZ. Zum Glück habe ich

 

deren Motor – es ist ja noch immer der

 

vierte Motor aus der Dauertestära mit einer

 

Laufleistung von über 70.000 Km und der

 

auch ziemlich am Ende ist – noch nicht

 

zerlegt.

 

 

 

Am frühen Abend nach Feierabend zurück holte ich das Bordwerkzeug aus der MZ-Alubox

 

und reparierte an ihrer Kollegin im Schnee – die sich seit April 2018 sehr gut im Alltag

 

schlägt und bisher über 43.000 Km hinterlegt hat – das kleine Problem. Die Ursache: Das

 

viele Streusalz ließ trotz des reichlichen Einsatzes von Fluid Film (Schafswollfett bzw. -öl)

 

den Seitenständerkontaktschalter gammeln.

 

 

Denn im Winter 2020/21 ging es häufig feucht, nass und salzig zu. Es regnete oder schneite

 

immer wieder.

 

 

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