Das große Fotoalbum Dauertest
MZ TS 250, 15.12.2007 bis 29.03.2018
Teil 3
Inhalt Teil 3
* Die Wintertour mit der MZ TS 250 nach Brüssel mit viel Schnee und Eis! (30. Dezember 2014 bis 4. Januar 2015)
* Ach Du dickes B! Die Fahrt nach Berlin mit der MZ TS 250 bei eisiger Kälte, reichlich Schnee und Schneefall. Im Winter tut es eher weh, das B... (Seeed) (15. bis 19. März 2013)
Die Wintertour mit der MZ TS 250 nach Brüssel
mit viel Schnee und Eis
( 30. Dezember 2014 – 4. Januar 2015 )
Di. 30. Dezember 2014:
Der erste Anreisetag komplett über Landstraßen. Begleitet von Schneefall, Sturm und einer geschlossenen aber meist dünnen Schneedecke. Glücklicherweise waren nur die ersten 150 Kilometer etwas mühevoll zu hinterlegen. In der Eifel wurde es dann wieder heftiger, wir hatten mit viel Schnee und Eis zu kämpfen, weshalb wir dort (in Prüm) eine Übernachtung einlegten.
Die Strecke:
Via Strohgäu, Pfälzerwald, Pfälzer Bergland, Hunsrück, Moseltal, Südeifel, Eifel, Schneifel. bzw. über Vaihingen / Enz, Bruchsal, Speyer, Kaiserslautern, Sien, Kirn, Kirchberg, Zell an der Mosel, Wittlich, Bitburg, Waxweiler, Prüm und viele andere nette Dörfer, die in einen weißen Wintermantel gehüllt waren.
Tage zuvor wurde ich gewarnt und angehalten, meine Wintersilvesterreise nach Brüssel ob der
Wetterverhältnisse doch zu verschieben. Aber ich hatte es mir eben einmal in den Kopf gesetzt,
zumal meine letzte umfangreichere Tour knapp zwei Jahre zurück lag. Diese täglich unter die Räder
genommenen Strecken zur beruflichen Arbeit, Schule, Uni, Einkauf et cetera werden eben doch auf
Dauer öde. Gleich morgens bei Abreise in Stuttgart herrschte Schneefall, ein kalter Wind pfiff und oft
fanden wir eine geschlossene, dünne Schneedecke vor. Die zwei Tage zuvor hatten die MZ TS und
ich bereits im Stuttgarter Umland etwas zu kämpfen. Diese Schneepracht hatten wir ein 1 ¾ Jahr
nicht mehr zu Gesicht bekommen, da hieß es, sich eine Eingewöhnungszeit zu genehmigen und es
nicht allzu hastig anzugehen. Ich bepackte die TS um sieben am Morgen. Die Reisetasche in einen
grauen Müllbeutel gehüllt und den Hein Gericke-Packsack obenauf. In der linken Alubox alle
Landkarten und einen Kompass. Und natürlich das reichhaltig vorhandene Werkzeug. In der rechten
Box das Bio-Zweitaktöl sowie Kleinverschleißteile wie alle Bowdenzüge, zwei Speichen plus Nippel,
Sicherungen, Unterbrecherkontakt und Kondensator, Kerzen und Kerzenstecker, Zündkabel,
Benzinschlauch, Glühbirnen, Vergaserkleinteile, Kopfdichtungen und so weiter. Alles das, was ich
auch während des täglichen Alltagseinsatzes mit der TS mit mir führe, wenn es auch selten benötigt
wird. Zusätzlich packte ich einen Limaregler, einen Schlauch, Felgenband und eine Zündspule ein.
Viertel vor acht ging es im Dunkel los. Kurzer Abstecher beim Bäcker in Echterdingen und in
Weilimdorf.
Schnee bei Abreise und Schnee am berühmten Herzl in Bretten an der B35:
150 km weit hatten es die MZ TS 250 und ich sehr winterlich erwischt, waren doch die
Bundesstraßen 10, 35 und 36 meist zugeschneit. Mühsam ging es voran. Um 9.00 Uhr hatten wir
erst 45 Km hinterlegt und die ersten 100 waren es um 10.10 Uhr. Es schneite kräftig und es stürmte,
Schneeverwehungen ließen die Schneepracht waagrecht daher tanzen. Zwischen Vaihingen an der
Enz und Illingen stieß ich mir den linken Fuß an einem großen und harten Eisbollen, der der
Kotflügelunterseite eines LKW entwichen sein muss und der auf der Mittelllinie lag, an. Ich ließ
gerade beide Beine hinabbaumeln und dachte, dass dieser Bollen eher weicher Schneematsch sein
würde…Autsch! Das tat weh… Ab Speyer wurde es angenehmer, denn die Straßen waren fortan frei
aber immerzu nass und gut gesalzen.
Hinter Neustadt an der Weinstraße konnte ich bereits die Berge des Pfälzer Waldes erblicken. Hier
mussten wir nun hindurch, mir schwante Böses. Dies sollte sich aber nicht bewahrheiten, die
Straßen sollten frei bleiben aber es wurde kälter und die Schneedecke ringsum dicker. War das
schön anzuschauen! Wir fuhren via Hochspeyer und Kaiserslautern und durch andere Dörfer mit
ihren charakteristischen roten Sandsteingebäuden. Dann ging es auf die B270. Hinter Katzweiler
und Wolfstein mussten wir tanken. Eine willkommene klimatische Abwechslung für meine Füße: Sie
litten wieder einmal am meisten, trotz dicker, langer Kniestrümpfe über den Normalsocken plus den
Alpaca-Socken. So machten wir Halt an einer kleinen Tankstelle in 67757 Kreimbach-Kaulbach. 202
Kilometer waren wir gefahren. Ein Seitenständer fehlt an meiner TS – definitiv! Das Ab – und
Aufsteigen ist mit all dem Gepäck etwas mühsam. Werde ich nachrüsten. Bei unserer letzten Reise
fiel mir das schon auf. Ich verbrachte an der Tankstelle eine Stunde, bei Latte Macchiato und
Cappuccino. Von der Tankstellenmitarbeiterin bekam ich einen Lotto-Kugelschreiber geschenkt, mit
dem ich den Kilometerstand auf dem Bon notierte. Kein 6er im Lotto– einfach nur gut ankommen
und die Winterreise genießen können – das genügt uns vollauf. Ich plauderte nett mit
Einheimischen. Sie waren entsetzt, dass ich bei solch Witterung aus Stuttgart käme und auch noch
nach Brüssel wolle. Bezüglich des Schnees auf dem Hunsrück da oben machten sie mir etwas
Angst. Die Füße freuten sich, nicht mehr von kalter Luft umströmt zu sein. Auf´s WC konnte ich
auch, was natürlich gar nicht so einfach war mit all den Zwiebelschalenschichten und den sperrigen
Protektoren in der Motorradhose. Um eins rollten wir weiter. Wir verließen den Pfälzerwald via
Lauterecken und Sien und näherten uns dem Hunsrück. Vor Simmertal im Landkreis Bad Kreuznach
machten wir nochmals eine Pause inmitten der Winterlandschaft.
Ich vesperte einen Käsewecken, der nun gut gekühlt war während der Kräutertee aus der
Thermoskanne beim Einschenken immer noch eine schöne Dampfschwade von sich gab. Das tat
gut! Ihn über die eisigen Füße zu kippen war mir dann aber doch zu schade. 250 Kilometer hatten
wir hinterlegt. Weiter ging es, auf den Hunsrück hinauf! Auf die B41 bei Kirn, Simmertal, Königsau,
Gehlweiler (Edgar Reitz und Nikos Mamangakis lassen grüßen!), Gemünden, Kirchberg. Da oben
war es ganz schön kalt, ungemütlich und teilweise neblig. Die Spitzen der Windradpropeller
verschwanden und tauchten wieder aus diesem grauen Tröpfchensuppenteppich hervor. Leider
pusteten sie diesen dichten Nebel nicht hinfort. Da half nur eins: Weiterfahren!
Dann folgte etwas, was mir hier in dieser Region immerzu so gefällt: Das Verlassen der
Hunsrückebene in das Moseltal hinab um auf der anderen Seite wieder auf die Eifelebene
hinaufzufahren. Oder umgekehrt natürlich. Kurvenreich durch den Wald ging es hinab und bald
folgten die Weinhänge rechter Hand. Wir waren bei Zell an der Mosel angelangt.
Weiß-Vino in Zell an der Mosel
Wir kamen auf die Eifel hinauf. Auf der B49. Bengel, Bausendorf und Wittlich. Dort ging es auf die
B50 via Landscheid und Binsfeld nach Bitburg. Bei „Bitte ein Bit“ kamen wir auch vorbei. Dem werde
ich heute Abend noch nachkommen. Es folgte die B51. Oberweiler, Lamberts, Waxweiler. Langsam
dunkelte es und ich hatte den Eindruck, dass es anzog. Besonders im Wald, wo sich nebenan ein
Bach durch´s Land schlängelte, wurde es doch immer mal wieder glatt. Wir kamen durch
Schönecken und dann endlich kamen wir in Prüm an!
Die St. Salvator-Basilika in Prüm
Nach Passieren des Ortseingangs musste ich jemanden nach dem Weg zu unserem Gasthaus
fragen, wo ich ein Zimmer für die Nacht hatte. Der nette Herr war lustig: Er zeichnete mir eine
Landkarte von außen auf meine mittlerweile sehr verschmutzte Windschutzscheibe. Na das nenne
ich einmal eine astreine Navigationshilfe, vielen Dank! Wir fanden es auch bald und mussten nur
noch die vereiste Einfahrt bergab zum Hotel-Gasthof überwinden. Um 16.55 Uhr kamen wir nach
412 Kilometern dort an. Ich meldete mich an und packte das Gepäck, das in einen grau-weißen
Schleier des Streusalzes und des Straßendrecks gehüllt war, ab. Die treue TS durfte ich in eine
kleine Garage stellen. Auf dem Zimmer hängte ich all meine feuchten Sachen über die Heizungen
und ging anschließend zum Abendessen hinunter. Zwei Mal bat ich die Wirtin darum, mir „Bitte ein
Bit!“ zu bringen. Sehr müde ging ich bald wieder hinauf. Die Fahrt in der Kälte macht müde und es
kam hinzu, dass mich am heutigen Morgen daheim Katze Feli bereits um 4.50 Uhr weckte.
Das Trockenlegen von Feuchtbiotopen am Abend
Mi. 31. Dezember 2014
Der 2. Anreisetag nach Brüssel, weiterhin komplett über Landstraßen.
Strecke: Via Schneifel / Eifel und Hohes Venn bzw. über Prüm, Losheim, Malmedy, Bütgenbach, Stavelot, Tinlot, Huy, Tienen, Koorbeek-Lo, Leuven, Nossegem, Zaventem, Brüssel-Diegem.
Prüm in der Eifel. Sieben Uhr. Katzenwäsche. Ich ging zur TS hinunter und stellte sie aus der
Garage. Auf dem Weg dorthin lief ein Fuchs durch den Schnee. Er hat gewiss vier kalte Pfoten, ich
werde später wieder zwei kalte Füße haben. Leidensgenosse. Ich bepackte die TS und ging danach
zum Frühstück. Den Rest der sieben Sachen gepackt und mich bei der netten Chefin des Hotels
Tannenhof verabschiedet. Sie wünschte mir einen guten Rutsch ins Neue aber eine rutschfreie
Fahrt! Um neun Uhr fuhren wir los. Durch Prüm hindurch und nochmals Fotos geschossen:
Kalt und schneereich war es wieder aber weiterhin waren alle Straßen frei. Wir genossen das Bild
der weichen Winterlandschaft. An der Grenze zu Belgien und im Hohen Venn machten wir nochmals Halt:
Aber bald sollte es doch wieder ungemütlich werden: Schneefall und Nebel hielten Einzug. Kurz vor
Malmedy wurde es wieder angenehmer. Und nach Verlassen des Hohen Venn wurde es gar bald
wieder grün. Der Schnee war fortan gänzlich verschwunden. So sollte es auch bleiben, bis zur
Rückreise am 4. Januar 2015.
Es grünt so grün…aber die Bäume waren kahl. Zirka 30 Kilometer vor Huy verschwand der Schnee vollkommen.
Am Ortseingang von Huy
Weiter ging es: Huy, Hannuit, Tienen, Roosbeek, Koorbek-Lo, Leuven, Nossegem.
Das Ziel ist nicht mehr fern
Und dann trat wieder das Problem der Naviverweigerer ein: Im Umkreis von zwei bis drei Kilometern
des Zieles benötigte ich eine ¾ Stunde, um dieses zu finden. Ich fragte mich durch, an Tankstellen
und einer Patisserie. Einfach mit den Menschen reden und es passt. Und so kamen wir um halb vier
am Holiday Inn in Brüssel-Diegem an. 223 Kilometer waren es von Prüm bis hierher, in der Summe
waren es 635 Kilometer. Ich packte alle meine Sachen ab, die vom Streusalz und Straßendreck
stark gezeichnet waren. Ebenso waren es Reiter und Ross. Ich traute mich beinahe nicht, mich in
diesem Aufzug an der Rezeption anzumelden. Aber was soll´s: Meine Verwandlungskünste
zauberten mir später ein neues Gewand herbei. Ich bezog das Zimmer im fünften Stock und räumte
erst einmal alles auf. Um fünf schob ich die gute MZ TS noch auf das Hotelparkplatzgelände, unweit
des Eingangsrondells, das mit Plüsch-Eisbären und einer Winterlandschaft geschmückt war. Davon
hatte ich erst einmal genug.
Am Abend ging es mit dem Zug und der Metro nach Brüssel hinein. Silvester. Einen guten Rutsch
ins Neue Jahr!
Do. 1. Januar 2015
Ein gutes Neues! Mit der MZ am Nachmittag kreuz und quer durch Brüssel gefahren.
Die MZ vor der Cathédrale St. Michel et Gudule und am Atomium:
Fr. 2. und Sa. 3. Januar 2015
Mit dem Zug, der Metro und der Tram in Brüssel unterwegs.
Sonntag, 4. Januar 2015
Heimreise Brüssel – Stuttgart. Diesmal zu 80% auf der Autobahn.
Unmittelbar vor der Abfahrt zur Heimreise am Holiday Inn in Brüssel-Diegem
Die Strecke:
Autobahnen A3 und A27, A60, A1, A62. Ab Pirmasens die Bundesstraßen B10, B35, B27. Via
Liege, Verviers, Malmedy, St.Vith, Prüm, Wittlich. Ab Pirmasens via B10 über Landau / Pfalz,
Speyer B9, auf die B35 durch Bruchsal und Bretten. B10 Vaihingen/ Enz und quer durch
Stuttgart über den Pragsattel und die Weinsteige hinauf auf die Filder-Ebene. 573 Kilometer.
Aber mit einem Technik-Problemchen ging es los:
Nach dem Frühstück im Hotel und bevor ich die TS bepackte, wollte ich sie testen, aber die Batterie
war leer!! Der Funke war mickrig und die Kotrollleuchten leuchteten schwach. Unerklärlich. Keinen
Muckser machte sie. Noch ein Problem war, dass es Glatteis auf dem gesamten Parkplatz hatte und
mir ein Anschieben daher nicht gelang! Auch später, als der Hausmeister des Holiday Inn-Hotels mir
beim Anschieben half, gab sie keinen Ton von sich. Nun habe ich immerzu auf Reisen so viele
sinnvolle Ersatzteile anbei und nun diese Kleinigkeit. Vor Abreise hätte ich beinahe das Ladegerät
auf die Reiseliste geschrieben und auch eingepackt. Hätte ich doch nur… Den ADAC rufen? Nein,
denn der nette Hausmeister holte den Fahrer des Shuttlebusses herbei, der bereits die
Überbrückungskabel in der Hand hielt! Zwar war es etwas schwierig, diese großen Zangen-Pranken
im LKW-Format mit dem Sicherungskasten der MZ TS in Connection zu bringen – aber es
funktionierte dann doch. Und nach einem Tritt lief sie, als ob nichts gewesen wäre. Der Hausmeister
und der Shuttlebusfahrer lachten. Etwas ungläubig hatten sie vernommen, dass ich mit der ollen MZ
hier nach Stuttgart zurück wollte. Merci beaucoup, euch beiden! Vorsichtshalber fuhr ich immerzu mit
Standlicht, ist ja auf der Autobahn kein Problem. Erst nach 501 Kilometern um 17.32 Uhr schaltete
ich das Volllicht an. Das war bei Bretten auf der B35, obwohl es bereits seit einer halben Stunde
dunkel war. Aber es lief alles zur vollen Zufriedenheit, wir kamen daheim an.
Um ¾ elf ging es los, um ¾ sieben am Abend waren wir nach 573 km daheim angekommen.
130 Kilometer weit war es frostig aber leicht sonnig. Noch vor der Belgisch-Deutschen Grenze wurde
es kälter, schneereich und neblig (Hohes Venn).
Adieu Belgique!
An der A27 / A60 zwischen Sankt Vith und Prüm
Etwas weiter. Schnee + Eifel = „Schneifel“?
Es lag viel Schnee in Eifel, Moseltal und Hunsrück aber wieder waren die Bahnen frei wenn auch
salzig-nass. In der Eifel fuhren wir vor Wittlich von der Autobahn A1 runter, da wir das erste Mal
tanken mussten und sich weit und breit keine Raststätte ankündigte. So konnten wir die flauschig-
schöne Winterlandschaft doch nochmals über Landsträßchen befahren. Im beschaulichen 54534
Großlittgen fanden wir auch eine kleine Tankstelle und fuhren auf direktem Wege zurück auf die A1,
der die A62 folgte. Erst nach Pirmasens und dem Pfälzerwald, ab Landau/Pfalz, war kein Schnee
mehr zu sehen. Und es wurde etwas wärmer. Die erste echte Pause machte ich um viertel fünf nach
450 Kilometern, 22 km vor Speyer am Straßenrand. Der Tee, am Morgen eingefüllt, war noch warm.
Viertel fünf am frühen Abend nach 450 Kilometern zwischen Landau/Pfalz und Speyer an der B10 / B272. Die Pfälzer Berge liegen hinter uns:
Um halb fünf wurde es langsam dunkel. Nur fix weiter, wegen der maladen Batterie.
Auf der B 35 vor Bretten ging linker Hand der Vollmond auf. Am berühmten Herzl, wo vor fünf Tagen
noch ein Schneesturm tobte, leuchteten die Fenster, hinter einem saß ein Trucker vor seinem
Feierabendbier. Auf der Heilbronner Straße in Stuttgart, nahe des Hauptbahnhofs, reckte der
Beifahrer eines Autos den Kopf weit aus dem Fenster und rief: „Ihr Nummernschild!“. Ich sagte ihm,
dass ich es wisse und bedankte mich.
Es war wieder daran, auseinander zu brechen, die linke Hälfte klappte munter im Strom des
Fahrtwindes umher. Ich flickte es bereits vor zwei Jahren mittels Alublechstreifen und Nieten. Es hat
über 149.600 Kilometer innerhalb sieben Jahren an dieser MZ verbracht, es darf gezeichnet sein.
Good vibrations. Ich werde nächste Woche doch ein neues montieren.
Daheim angekommen räumte ich bald einen Teil des Gepäcks auf und nahm den Rest des
Thermoskannen-Kräutertees zu mir. Er war noch leicht warm, während das Shampoo und das
Duschgel im Kulturbeutel eiskalt waren, als ich sie neben die Badewanne stellte und das warme
Wasser einlaufen ließ. Und morgen erst einmal los, eine neue Batterie für Madame MZ besorgen…
Ach Du dickes B!
Die krasse Fahrt nach Berlin mit der MZ TS 250 bei eisiger Kälte und viel Schneefall!
Im Winter tut es eher weh, das B… (Seeed)
(15. bis 19. März 2013)
15. März 2013
Schockschwerenot! Aber das war zu erwarten, zeigte sich der Winter 2012 / 2013 schon seit
längerem Zeitraum von seiner harten Seite: Bereits bei Abfahrt in Stuttgart lagen 7 cm
Neuschnee und der Schneefall ließ nicht nach, auch während der gesamten Anreise
schneite es meist. Es herrschten Temperaturen von -8 bis -5°C. Es war eine reine
Torturtour. Und auf den Autobahnen hatte es Streusalz ohne Ende! Bei jeder Tank- oder
Kaffeepause an einer Raststätte musste ich mir jedes Mal eine dicke und staubige
Salzschicht von der Motorradjacke klopfen. Aber ohne Salz auf den Straßen wären wir wohl
nie angekommen…
Eingeschneit bei Abreise am Morgen auf den Fildern
Nach 503 Kilometern überquerten wir am
Nachmittag die Mulde, es ging etwas an der
Elbe entlang und dann kamen wir in Dessau an,
wo wir einen Abstecher ins BAUHAUS in der
Gropiusallee tätigten. In der BAUHAUS-Kantine
wärmte ich mich etwas auf und nahm eine
Stärkung zu mir. Danach rängdängelten wir noch
fix an den Meisterhäusern in der Ebertallee
vorbei.
Die MZ war von oben bis unten eingesalzen.
Von den Klamotten des Fahrers ganz zu
schweigen. Hier lag kein Schnee mehr aber es
wehte ein eiskalter Wind.
Vor Weiterfahrt beäugte die MZ die Kollegin
Wellblech-Junkers. Bauten übrigens auch tolle
Zweitaktdiesel-Gegenkolbenmotoren.
Abends um sieben sind wir nach 680 Kilometern in Berlin-Wilmersdorf angekommen. Nach einem
Abendessen gab es bald eine Mütze voll Schlaf.
16. März 2013
Die MZ genehmigte sich auch eine Mütze…
Mit Mühsal zu den Sternen
Womacka am Alex
Auf der Oberbaumbrücke
East Side Gallery und Berliner Fernsehkugel
17. März 2013
Bedrohte Kleingartenanlage in Pankow
18. März 2013
Lasst euch keinen Riegel vorschieben: Der Knast in Berlin-Hohenschönhausen
Alex + A am Abend
19. März 2013
Heimreise nach Stuttgart.
Es sollte noch schlimmer kommen. Es war nicht der Briggs & Stratton-Motor des
Rasenmähers, sondern jener der Schneefräse, deren Geknatter ich früh am Morgen
vernahm… Es schneite wieder und es wehte ein bitterkalter Wind.
Kurz vor Abfahrt am Morgen um sieben in Berlin-Wilmersdorf
Über die B1 und die B2 fuhr ich aus Berlin heraus. Ich hatte es mir vorgenommen, die
Rückreise nach Stuttgart komplett über Landstraßen zu hinterlegen. Es ging am Wannsee
vorbei, über die Glienicker Brücke sowie nach Potsdam hinein und am Templiner See vorbei.
Die Glienicker Brücke. Agentin MZ steht bereit
Mission impossible ist nicht
Schloss Sanssouci
(wo mir ein Linienbusfahrer den Vogel zeigte)
Pause bei Treuenbrietzen an der B2 mit der
herrlichen Allee
Freund und Helfer: Thermoskanne. Immer nach oben blicken. Und nach vorne.
Da aber die Landstraßen von Schneematsch und Schnee bedeckt waren entschied ich mich nach
100 Kilometern, den Rest von zirka 550 Kilometern nach Stuttgart doch wieder komplett über die
Autobahn zu hinterlegen. So suchte ich diese nördlich der Lutherstadt Wittenberg auf.
Es schneite wie verrückt und es war sehr kalt. Die Autobahn war nass, da sie natürlich stark
gesalzen war. Wir beide sahen später wieder dementsprechend aus. Via A9 fuhren wir an Leipzig
und Hof vorbei und bei Nürnberg ging es auf die A6. Nur noch 200 Kilometer.
Dann passierte es: Die Lichtmaschine fiel aus!!! Die Dunkelheit brach herein und auch im
Scheinwerfer der TS wurde es zunehmend dunkler.
Also steuerten wir eine Raststätte an.
Leider konnte ich den Fehler nicht beheben, da ich steif vor Kälte war! Die Finger waren klamm!
Überdies war es mittlerweile dunkel geworden. Alleine bis es mir gelang, die Sicherungen wieder in
den Sicherungskasten einzusetzen – ein Unding! Also musste ich den ADAC anrufen. Das war das
allererste und einzige Mal, dass wir es nicht auf eigenen Rädern nach Hause schafften. Es kam ein
netter Pannenfahrer, der mir die Gute in einen Transporter stellte und verzurrte. Vielen Dank für eure
Hilfe, ihr Gelben Engel!
Im Transporter war es angenehm warm. Aber nichtsdestotrotz: Ein Königreich für ein Motorrad!
Denn wir drei standen bald auf der A6 für über eine Stunde im Stau. Nachts um elf kamen wir
daheim an und luden die TS ab.
Am nächsten Morgen nahm ich mich ihr an.
Was war der Fehler? Eine Kleinigkeit: Das Kabel „DF“ zwischen der Lichtmaschine am Motor und
dem Sicherungskasten war gebrochen!
Es rächte sich, dass dieses eines der wenigen Kabel rings um die Lichtmaschine und den
Lichtmaschinenregler war, das ich nicht erneuerte. Das holte ich natürlich nach und flugs war sie
wieder einsatzbereit.